Ein junger Engel tritt vor den Tempel.
Unter seinen Schwingen klebt ihr Speichel,
Von seinen Wimpern tropft frisches Blut...
Er öffnet seine Hände und schreit nach mehr.
Ich schließe meine Augen und blecke ihre Flut.
Auf den Stufen liegen faule Leiber,
Erbrachte Liebesopfer von der Sonne verhemt.
Vertrocknet sind auch meine Küße,
Die ich einst aus Liebe gab.
Auf einem Felsen ausgebreitet,
Zwischen den Klippen zerquetscht und niedergestreckt,
Unter brennenden Fragmenten meines Zentrums,
Streue ich meine Tränen in die Glut.
In meinen Händen welken ihr Blumen,
In meinem Mund gerinnt ihr Speichel...
Ich reiße meinen Körper aus der Flut,
Der Engel wirft die Schwingen in die Glut.
Ich spucke meine Sünden,
Er öffnet seinen Schlund.
Ich lecke seine Wunden mit meinem Mund.
Ihr Herz hab' ich geküßt,
Ihr Fleisch auf dem Portal geliebt,
Ihr Zunge versteinert am Fuß des Monuments
Und ihre Asche unter den Engeln verstreut...
Ich will nur leben...
Auf diesen Knien habe ich gelegen,
Ich rief dich an mit diesem Mund.
Diese Hände hielt ich dir bittend entgegen...
Ich betete in dunkler Nacht,
Ich flehte schreiend mit meiner letzten Kraft...
Laß sie schweigen,
Laß sie schlafen,
Laß mich beten...
Ich bitte dich...
Ich will nur leben,
Ich will leben